
Ich wurde am 17. Februar 1997 auf der Schwäbischen Alb geboren – einer Region, die mich früh geprägt hat. Zwischen schmalen Straßen, Natur und Technikbegeisterung entwickelte ich schon in jungen Jahren eine tiefe Leidenschaft für den Motorsport. Als ich mit drei Jahren zum ersten Mal auf einem Pocketbike saß, war das für mich nicht nur ein Spielzeug – es war der Beginn einer lebenslangen Faszination für Geschwindigkeit, Technik und Maschinen.
Mit sieben Jahren wagte ich mich auf die Motocross-Maschine meiner Schwester. Ich erinnere mich noch gut an das Gefühl, als hätte ich plötzlich Flügel. Bald darauf bekam ich meine eigene Maschine – eine Kawasaki KX.
Mit sechzehn Jahren wechselte ich auf die Rennstrecke. Auf einer Yamaha R6 und unter Anleitung erfahrener Instruktoren machte ich meine ersten Erfahrungen im professionellen Fahrumfeld. Das Feuer war entfacht. Mit achtzehn baute mein Vater und ich unsere Rennmaschine – eine ZXR400, die wir von Grund auf für die Klassik-Motorsport-Serie herrichteten. Das war nicht nur ein technisches Projekt, sondern auch eine Art Selbstverwirklichung. Ich wollte nicht einfach nur fahren – ich wollte verstehen, was unter mir arbeitet, wie jedes Bauteil zusammenspielt, wie Technik und Mensch zu einer Einheit werden.
Dabei ist mir eine Person ganz besonders wichtig: mein Vater. Seit meinen ersten ernsthaften Schraubversuchen steht er mir als Unterstützer und Mentor zur Seite. Gemeinsam schrauben wir an meinen Motorrädern – teils nächtelang, mit einem Auge fürs Detail und einem unerschütterlichen Vertrauen ineinander. Bei jedem Rennen begleitet er mich als mein Chefmechaniker. Zwischen den Veranstaltungen ist er es, der die Maschinen wieder instand setzt, Schwachstellen aufspürt und durch kleine, präzise Verbesserungen das Maximum aus dem Motorrad herausholt. Ohne ihn wären viele meiner Erfolge undenkbar.
Seitdem bin ich aktiver Rennstreckenfahrer und habe auf internationalen Kursen einige Erfolge feiern dürfen. 2017 wurde ich Vizemeister in der Kategorie Youngtimer Senior. Zwei Jahre später gelang mir der Meistertitel in derselben Klasse. Mein bisher größter Triumph kam 2021 mit dem Titel in der Supersport-400-Klasse der European Klassik Trophy. Jeder dieser Erfolge steht für unzählige Stunden Schrauben, Trainieren, Analysieren und für das unermüdliche Streben nach Perfektion.
Beruflich arbeite ich als Ingenieur bei einem Automobilzulieferer – ein Umfeld, das meine technische Ader weiter schärft. Die Verbindung zwischen meinem Beruf und meiner Leidenschaft empfinde ich nicht als Belastung, sondern als Stärke. Ich kann mein Wissen gezielt einsetzen, um nicht nur zu fahren, sondern zu spüren, wie Technik funktioniert und wie man sie an ihre Grenzen bringt.
Meine größten Vorbilder sind Connor Cummins und Valentino Rossi – Fahrer, die nicht nur durch Leistung, sondern durch Haltung beeindrucken. Sie zeigen, dass Motorsport mehr ist als Geschwindigkeit: Es geht um Charakter, Mut und Präzision. Zwei Rennstrecken liegen mir dabei besonders am Herzen: Most und Assen. Beide fordern mich jedes Mal aufs Neue heraus – und genau das liebe ich daran.
Motorradrennen sind für mich keine Freizeitbeschäftigung. Sie sind Teil meiner Identität. Rennfahrer aus Leidenschaft!